Dörfles - Städte und Dörfer im Kaadner Land (Ka)

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Dörfles
1563 - 1953
(Viska)
von Zdena Binterova,
Übersetzung von Gerhard Stübiger


Dörfles lag 3 km NW von Duppau am SW Hang des Hussenberges in einer Seehöhe von 630 m. Der Kataster maß 715 ha. Rund um die Dorfmitte standen Häuser, die meist noch Schindeldächer hatte. Entlang führte eine Straße. In der Ortsmitte stand die Schule, das Gemeindehäuschen, das Spritzenhaus, 11 weitere Häuser und die Kapelle, die dem Hl. Prokop geweiht war. Sie wurde 1823 an der Stelle einer alten Holzkapelle aufgebaut. In der Nähe befand sich der Dorfanger. Die übrigen Häuser des Dorfes standen jenseits der Ringstraße. Durch den Ort floss ein Bächlein und ein weiteres folgte seinem Südrand. Die beide haben sich hinter das Dorf in Lomitz Bach ergossen.

Die erste bekannte Nachricht von „Dörfflas" stammt aus dem Jahre 1563, und wurde bei der Herrschaft Duppau erwähnt. Das Dorf blieb bis zum Jahre 1850 bei der Herrschaft, bis es selbstständige Gemeinde wurde.
Dörfles ist angeblich erst nach der Beendigung der Hussitenkriege, also etwa um 1450 von einigen Untertanen, gegründet worden, die die Zerstörung des Dorfes PISSIKAU überlebten. Dörfles gründeten sie etwa 1 km in Richtung Norden gegen den Berghang.
Auch der Dreißigjährige Krieg hat Dörfles schwer getroffen. 1625 starben 25 Personen an der Pest. Nach dem Totenbuch der Duppauer Pfarrei brach die Pest hier schon 1613 aus und erforderte damals 59 Opfer. Nach Kriegsende erholte sich der Ort schnell und 1654 gab es hier schon 5 Bauern, 12 Häusler und zwei Untertanen in der Gemeinde. Obwohl das halbe Dorf abbrannte, so wurde es innerhalb von zwei Jahren wieder aufgebaut. Die Felder und Wiesen waren in gutem Zustand, die Viehzucht gedieh bestens. Nach der Steuerrolle ernährten sich die Einwohner auch „durch Garn und Holzhacken".
Nordwestlich der Gemeinde war die „MARGA" - Quelle, neben dem Woberner (heute Sebeltitzer) Sauerbrunnen war es das bekannteste Mineralwasser des Duppauer Landes. Vor langer Zeit entsprang die Quelle unter einem großen Stein und wurde 1785 schon erwähnt. Sommer schreibt in seiner Topographie, dass die Quelle als Trinkwasser genutzt wurde. 1883 verpachtete die Gemeinde die Quelle der Firma Beneka. Diese schickte das Wasser an die Technische Hochschule nach Prag zur Analyse. Diese bestätigte, dass die MARGA-Quelle ein hervorragendes alkalisches Mineralwasser, mit vorwiegendem Calcium-, Magnesium- und Eisengehalt, ist. Im Dezember 1894 kaufte der Pächter die Quelle und errichtete über ihr einen schönen Pavillon. Der Versand des Mineralwassers fand nur in die nähere Umgebung statt. Erst Mattoni, der alles im November 1911 aufkaufte, organisierte einen wirklichen Großversand und erbaute bei der Quelle ein kleines Bad.
Zu Dörfles gehörten auch die Einöden Galdhof mit der nahen Schäferei und der Galdehof bei Zettlitz mit Forsthaus, Büchsenmacherwerkstatt und Ziegelei. Im Jahre 1914 waren in Dörfles 7 größere Bauernhöfe, 2 Gasthäuser, 2 Geschäfte, eine Fleischerei und eine Trafik, 2 Viehhändler, 3 Zimmerleute, 2 Mauerer, ein Schmied, und ein Wagner. Früher arbeiteten hier auch 2 Leinenweber, aber nach Einführung von Maschinen stellten sie ihr Handwerk ein. Auch bei der großen Höhenlage gaben die Felder gute Erträge und insbesondere gedieh der „Duppauer Hafer".
Die deutschen Einwohner wurden in den Jahren 1946/46 vertrieben. Zur Aussiedelung der neu angesiedelten Bewohner von Dörfles kam es gleich in der 1. Etappe, d. i. zum 15. 6. 1953.

Zusätzlicher Text:

Gerichtsbezirk Duppau
715 ha, 57 Häuser, 297 Einwohner, alle deutsch und röm. katholisch.

Pfarre und Post: Duppau, Schule: deutsche 2-klassige öffentliche Volksschule.

Basaltboden: Augitkristalle in seltener Größe. Heimat des Duppauer Saathafers. Große Erträgnisse liefert der Wiesenbau.

Das Dorf lag 3 Km von Duppau entfernt und 5 Min. von der Bezirksstraße Duppau-Sachsengrün entfernt 600 m über dem Meeresspiegel am Fuße des Ödschlosses (zwischen den als Einschichten des ehemaligen Ortes stehen gebliebenen Überresten) und hieß Pissikau. Zur Gemeinde Dörfles gehören die Einschichten: Schäferei, Galdhof, Forsthaus, Kavillerei (Abdeckerei), Sauerbrunn und Saarloh. Auch dieses Dorf hat der Dreißigjährige Krieg schwer getroffen. 59 Menschen sind der Pest zum Opfer gefallen.

Lapidarium:

Fundstück: Steinsäule mit Vierkantloch, von einem Gartenzaun

Einweihung: 2. Juli 2006
Doch Dörfles kam schnell wieder empor, da sich nach Beendigung der Hussitenkriege einige Untertanen des niedergebrannten Ortes Pissikau 1 km weiter nördlich in einer neuen Waldsenke zwischen dem Kronberg und dem Hussen ansiedelten, so dass bereits 1654 wieder 5 Bauern und 12 Häusler dort lebten.
Die nordöstlich vom Dorf liegende Meineralquelle (Margaquelle) wurde 1883 verpachtet und später an die Firma BENEKA verkauft. Bei der Quelle wurde ein kleiner Pavillon gebaut und das Wasser in die Umgebung verschickt. 1911 kaufte dies alles die Firma MATTONI und richtete dort ein kleines Kurbad ein.
Im Ort gab es 30 Landwirte, 2 Gasthäuser, 1 Kaufladen, 1 Fleischer, 1 Trafik, 1 Wagnerei, 1 Zimmereibetrieb, 1 Schmiede, 3 Mauerer, 1 Butterhandel, 1 Kavillerei (Abdeckerei), 2 Straßenwärter, 4 Vereine und 1 Domäne (Galdhof).
Die Einschichte Forsthaus gehörte zur Domäne Duppau. Beim Forsthaus befand sich auch die herrschaftliche Niederlage von zugerichteten Hölzern für Wagner. Außerdem gab es die Schäferei Neuscheuer mit Jungviehweide und die Weidegenossenschaft für die Bezirke Kaaden und Karlsbad.
Lapidarium:
Fundstück: Steinsäule mit Vierkantloch,
on einem Gartenzaun
Einweihung: 2. Juli 2006
 
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