Kottershof
1546 - 1945
von Vanessa Hünkemeier
Die Hochebene (ca. 700 m) des Kottershofes dürfte schon früh besiedelt gewesen sein, denn die Rodansfurth (Radisfort) wird schon 1226 urkundlich erwähnt. Durch diese einstige Egerfurt führte die alte westböhmische Handelsstrasse (Königsweg). Sie verlief von Eger her über die Hochfläche des Kottershofes zum Weinerner Wirthaus und weiter auf der Hochstrasse nach Saaz. Nach Stocklöw musste diese Strasse seit alters benutzt werden, wenn die Kaufleute feinere Waren transportierten, wie z. B. bessere und gefärbte Tücher, französische Weine, Safran, Zinnober, Pfeffer, Barchent und ähnliches.
In dieser Zeit muss hier ein Dorf gestanden haben, denn die Landtafeleintragung von 1546 über die Besitzungen des Gutes Duppau nennt auch "ein ödes Dorf Chotersdorf". Später wurde der Strassenverkehr ins Eger- und Aubachtal verlagert, was dazu führte, dass regelmäßige Einnahmen ausblieben und das Dorf vermutlich aus diesem Grund verödete.
Die Kinder des Kottershofes besuchten die Schule im nahen Totzau, obwohl von Tunkau eine schmale kleine Strasse direkt zum Kottershof führte. Am Wochenende war der Kottershof ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer.
Der letzte Besitzer des Meierhofes "Kottershof" war Josef Tobisch. Seine Frau, sein Bruder und er worden am 2. Juni 1945 erschossen.
Kottershof, Dreihäuseln und die Teufelsmühle, gehörten teilweise zu Saar, zu Totzau und zu Koslau. Zur Schule gingen die Kinder nach Totzau, wegen des besseren Weges.
Der Einzelhof Kottershof war mit einigen Gebäuden auf dem Platz errichtet, wo einstmals das alte Dorf „Chottersdorf" stand, das im 30jährigen Krieg verschwunden ist. Dieser Einzelhof gehörte zu Totzau, die anderen Häuser des alten Dorfes „Chottersdorf" gehörten damals zu Tunkau. Kottershof hatte bis 1945 noch 1 Gast-haus „Jägerheim". Beim Kottershof war in früheren Zeiten auch eine Zollstätte.
Dreihäuseln lag an der Straße von Saar nach Totzau, 2 Km von Totzau und 5 km von Saar entfernt. Zwischen Totzau und Dreihäuseln stand eine Kapelle der „Dreifaltigkeit" (Böhm-Kapelle), zu der jedes Jahr am Dreifaltigkeitstag (Sonntag nach Pfingsten) eine Prozession ging.
Die Teufelsmühle stand am Krondorfer Bach und war schon in der 1. tschechoslowakischen Republik nicht mehr bewohnt.