Olleschau
1196 - 1953
(Oleska)
nach der Ortschronik
Olleschau lag 3 km in NNW Richtung von Duppau. Bei der Bahnfahrt von Duppau nach Radonitz war es die erste Haltestelle auf der Strecke. Seine Seehöhe war um 520 m. Durch das Dorf floß der Finkalohbach.
Olleschau, damals Elscowe, wird zum ersten Mal im Jahre 1196 als Eigentum des Milhost von Maschau, der das Dorf mit weiteren Dörfern dem neu gegründeten Zisterzienserkloster aus Waldsassen abgetreten hat, angeführt. Der Orden überwarf sich aber mit Milhost und bald verlegte er sein Kloster nach Ossegg.
Die hiesige Feste ist aus dem Jahre 1401 belegt, wo hier ein gewisser Nikolaus siedelte. Im Jahre 1518 wurde Olleschau mit der Feste, mit dem Meierhof und Zubehör dem Herrn Žibrid von Saar verkauft. Er hat das Dorf in die Herrschaft Saar einverleibt.
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Nach dem Nachweis aus dem Jahre 1544 war ein Teil von Olleschau mit der Feste und mit dem Teil Koslau immer im Besitz dieser Herrschaft. Der andere Teil des Dorfes einschließlich des Zolls gehörte schon zur Herrschaft Duppau.
Diese Verteilung stammte aus der Zeit, da die ganze Herrschaft Duppau den Herren von Saar gehörte und zum Ende des 15. Jahrhunderts wurde sie zwischen einzelnen Erben Johanna von Saar verteilt. Im Jahre 1546 kaufte den Duppauer Teil von Olleschau der Graf von Leisnek mit seiner Tochter Brigitte und aus diesem Jahr stammt die letzte Erwähnung dieser Feste. Sie wurde sichtlicht während des 30igen Krieges zerstört und nicht mehr aufgebaut.
Die Gemeindechronik gibt an, dass im Jahre 1625 in Olleschau 40 Personen an der Pest starben. In der Schaller Topographie ist im Jahre 1785 die Verteilung des Dorfes schon besser angeführt: zur alodialen Herrschaft Saar gehörten 32 Häuser, der Rest zur Herrschaft Duppau. Sommer beschreibt in seiner Topographie aus dem Jahre 1847 Oleschau als ein Dorf, das am Fuße des Hussen liegt, 299 Einwohner und 59 Häuser hat. Von diesen Häusern gehörten 23 zu Duppau, wohin es auch der Pfarrei zugewiesen ist. Zur Herrschaft Duppau gehörte auch die hiesige Ziegelei, ein Gasthaus und zwei Mühlen - die Neumühle und die Themelmühle. Alles sonstiges gehörte zu Saar.
Die Schule wurde im Jahre 1829 gegründet, aber der Unterricht war unregelmäßig bis zum Jahre 1884, wo das neue Gebäude für die zweijährige Volksschule gebaut wurde. Sie stand in der Mitte des Dorfes, nicht weit von der neuzeitlichen Kapelle St. Wenzel und dem Feuerlöschteich. Die alte Schule wurde dann in ein Gasthaus umgebaut.
Der Kataster von Olleschau betrug 559 ha und im Jahre 1930 waren hier 74 landwirtschaftliche Bauerngüter, davon 10 größere. Die Katasterfläche in Oleschau war 559 ha, davon waren 367 ha der Felder.
Nach der Gemeindechronik standen die Reste der Feste noch im Jahre 1810 und die Leute nahmen sich von hier Material für ihre Bauten. Am 2.8. 1830 wurde Olleschau von einem großen Brand getroffen, der etwa ein Viertel der Gemeinde zerstörte. Da die Gemeinde aber 4 Ziegeleien hatte, war es möglich, neue Häuser aufzubauen. Das Denkmal des Kaisers Josef II. wurde im Jahre 1888 bei der Kapelle erbaut.
In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es in der Gemeinde nur noch eine Mühle. Es waren 2 Gasthäuser, eine Trafik, 2 Lebensmittelläden, ein Kohlenhandel vorhanden. An Handwerken gab es einen Bäcker, einen Schuster, einen Tischler, 3 Schneider und je zwei Fleischer, Schmiede und Näherinnen. Das Dorf Olleschau gehörte zur Pfarrei nach Duppau, aber die Firmung und die anderen bedeutsamen Begebenheiten spielten sich in der örtlicher Kapelle ab.
Im August 1937 brannte beim Gewitter das alte Pobitschs Gasthaus mit dem Pferdestall für 40 Pferde und die Unterkunft mit 20 Zimmern für die Kutscher und Beifahrer ab. Hier befand sich vor der Errichtung der Eisenbahn eine Umspannstation.
Nach der Vertreibung der Deutschen kamen in Olleschau 160 neue Ansiedler, die aber zum 15. 6. 1953, d. h. sofort in der ersten Etappe, wegen der Anlage eines Truppenübungsplatzes wieder den Ort verlassen mussten.
Zusätzlicher Text:
Gerichtsbezirk Duppau
557 ha, 1914 hatte Olleschau 67 Häuser mit 369 Einwohner;
1936 waren es 65 Häuser und 334 Einwohner (327 Deutsche, 6 Tschechen, 1 Ausländer) alle röm. katholisch.
Pfarre und Post Duppau. 2-klassige öffentliche deutsche Volksschule.
Oleschau lag 3 Km von Duppau entfernt, 520 m über dem Meeresspiegel, im Hügelland des Duppauer Gebirges am Rande des Aubaches. Sandiger Lehmboden, Gebirgsklima; vorherrschend Landswirtschaft treibende Bevölkerung; Kartoffelanbau, Getreide und Obst.
Oleschau gehörte zur Zeit der Patrimonal-Gerichtsbarkeit (Rechtssprechung durch den Grundherrn) zu einem Teil zur Herrschaft Saar, mit dem anderen zur Herrschaft Duppau. Im Jahre 1401 stand in Oleschau eine Feste.
Auch von der Pest wurde der Ort nicht verschont. 1625 sind ihr 40 Menschen zum Opfer gefallen. Im Jahre 1829 wurde die Schule gegründet. 1830 vernichtete ein Brand ein Viertel des Ortes. In der Mitte des Dorfes stand eine Kapelle, dem „Hl. Wenzel" geweiht. 1888 wurde daneben ein Denkmal von Kaiser Franz Josef II. errichtet.
Es gab 1 Ziegelei, 1 Mühle, 2 Gasthäuser, 2 Kaufläden, 2 Bäcker, 1 Fleischhauer,
3 Mauerer, 2 Schmiede, 1 Schneider, 4 Schuhmacher, 1 Tabaktrafik, 4 Zimmerleute, 6 Vereine.
Nach der Vertreibung der Deutschen in den Jahren 1945 und 1946 wurden tschechische und slowakische Leute angesiedelt, die aber den Ort bis zum 15.06.1953 wegen Errichtung eines Militärübungsplatzes wieder verlassen mussten. Die Abbruch-Steine wurden nach Podersam gebracht.