Langenau - Städte und Dörfer im Kaadner Land (Ka)

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Kr- Lu
Langenau
1572 - 1954
(Dlouhy Luh)
von Zdena Binterova, Übersetzung von Gerhard Stübiger

Das Dorf Langenau genannt, lag 6 km südsüdwestlich von Kaaden, am Lohbach, auf einer Seehöhe von 640 m. Im Jahre 1850 wurde es für kurze Zeit selbständige Gemeinde, aber seit dem Jahre 1869 bis zu seiner Erlöschung war es ein Ortsteil von Männelsdorf. Bei der Gründung des Truppenübungsplatzes wurde das Dorf ausgesiedelt, aber ein Teil seines Katasters, der im Jahre 1930 ein Ausmaß von 264 ha hatte, war zum Kataster von Männelsdorf eingegliedert worden. Mit dem Pfarrsprengel und der Schule gehörte Langenau zu Atschau, mit der Post und dem Gesundheitswesen zu Redenitz.
Nach der deutschen Regionalliteratur gehörte Langenau zuerst zur Herrschaft Neu Schönburg und erst später zu Egerberg. Im Eigentumverzeichnis der Herrschaft Egerberg aus dem Jahre 1460 war Langenau noch nicht angegeben, Mensdorf (Zvoníckov) ja. Aber im Urbar der Herrschaft Egerberg aus dem Jahre 1572 ist Langenau schon angegeben. Es scheint, dass die dortigen Untertanen nicht gerade am schlechtesten dran waren, denn auf 9 Bauernhöfe kamen nach dem Urbar auf die heutigen Maße umgerechnet fast 120 ha Felder, wobei 7 Untertanen in Männeisdorf insgesamt nur etwas über 17 ha hatten. Es bleibt aber die Frage, wie fruchtbar diese Felder waren. Zu dieser Zeit hatte auch Langenau ein Freigericht.
Es ist nicht klar, warum das Dorf Langenau im nach der Schlacht am Weißen Berge den Vitztums und Stampachs beschlagnahmten Vermögensverzeichnis nicht angeführt ist, wenn es zum Egerberk, der im Stampachs Besitz war, gehörte. Medlsdorf = Männelsdorf war dort schon angeführt. Bei der Herrschaft Klösterle, die gerade aus diesen beschlagnahmten Herrschaften entstand, ist Langenau schon angeführt.
Christoph Simon Thun kaufte außer anderem im Jahre 1623 auch die den Stampachs beschlagnahmte Herrschaft Egerberg und hat diese an Klösterle angeschlossen. Die Steuerrolle aus dem Jahre 1654 führt „Longenau" bei der Herrschaft Klösterle schon an. Damals lebten dort 6 Bauern, 3 Häusler und 5 Untertanen bei der Gemeinde. In der Bemerkung sagt man aber; dass „die Kornfelder steinig und hügelig sind, Wiesen nur wenige und ihr Lebensunterhalt vom Vieh kommt, den Wald sie zum Bedarf haben".
Nach Schallers Topografie aus dem Jahre 1787 hatte Langenau 21 Häuser und nach Sommer im Jahre 1846 22 Häuser, in denen 115 Einwohner lebten. Selner führt im Jahre 1863 an, dass das Dominium Klösterle dort ein kleineren Wirtschaftshof hat und dass die meisten Grundstücke unter 19 Landwirte aufgeteilt sind. Das Ausmaß der Wiesen war dort größer als das der Felder, auf welchen hauptsächlich Korn und Kartoffeln angebaut wurden, weniger auch Erbsen, Linsen und Futterpflanzen. Es stand dort eine Gemeindekapelle, dem heiligen Johannes und heiligen Paulus eingeweiht.
Das Kaadener Adressbuch aus dem Jahre 1914 führt in Langenau 4 größere Bauernhöfe, ein Wirtshaus und ein Trafikladen an, es gab dort keinen Laden. Es ist interessant, dass die Ortschaft Langenau immer etwas größer als Männelsdorf war, zu dem diese gehörte.
Im Jahre 1921 lebten in Langenau auch 3 Tschechen. Zur Vertreibung der fast durchaus deutschen Bevölkerung kam es in der Zeit kurz nach dem 2. Weltkrieg. Danach erfolgte eine Neubesiedelung durch tschechische Einwohner, die aber zum 15. 5. 1954 wegen Errichtung eines Truppenübungsplatzes wieder ausgesiedelt wurden.

Zusätzlicher Text:

Gerichtsbezirk Kaaden, politische Gemeinde Männelsdorf
236 ha, 23 Häuser, 120 Einwohner, alle deutsch.
Pfarre: Atschau, Post und Schule: Redenitz
Im Ort befanden sich zwei Kapellen, die des „Hl. Johannes" und die des „Hl. Paul"
18 Landwirte, 1 Gasthaus, 1 Tabaktrafikant.

Lapidarium:
Fundstück: Oberer Teil der steinernen Säule einer Straßen-
begrenzung mit Vierkantloch für Holzbalken
Einweihung: 3. Juli 2005
 
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