Weiden
1572 - 1953
(Pastviny)
von Zdena Binterova,
Übersetzung Gerhard Stübiger
Weiden lag oberhalb des kleinen Baches auf einer Seehöhe von 500 m, von Kaaden 5,3 km SW entfernt. Bei der Errichtung des Truppenübungsplatzes wurde ein Teil seines Katasters abgetrennt und zum Kataster der Ortschaft Prödlas zugerechnet.
Auf dem Dorfplatz, den alle Häuser des Dorfes umgaben, war ein Becken, von einem Bach durchflössen. Daneben stand ein Kreuz und auf beiden Seiten standen Bäume. Hinter dem Dorf, am Weg nach Kaaden, stand eine Kapelle.
Weiden gehörte zuerst zur Herrschaft Neu - Schönburg, erst später zur Herrschaft Egerberg. Bei dieser Herrschaft wird es zum ersten Mal im Jahre 1572 im Urbar, das Bohuslaus Felix von Lobkowitz und auf dem Hassenstein errichten ließ, erwähnt. Damals lebten dort 6 ansässige Untertanen.
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Als Bestandteil der Herrschaft Egerberg wird Weiden auch im Jahre 1591 angegeben. Bei seinem Verkauf an Leonardo von Steinbach in der Eigentumsliste, das seinem Sohn Mathias dem jüngeren nach der verlorenen Schlacht am Weißen Berge beschlagnahmt wurde, wurde es dann im Jahre 1623 mit der ganzen Herrschaft zur Herrschaft Klösterle zugeschlossen.
Nach der Steuerrolle lebten im Jahre 1654 in Weiden 7 Häusler - drei davon hatten aber ihre Güter „abgebrannt". Die Steuerrolle gibt deshalb an, dass das Dorf die Häuser außer den abgebrannten gute hat, die Kornfelder steinig und hügelig, Wiesen für Bedarf und der Lebensunterhalt der Einwohner aus Viehzucht, Feldern und Holzarbeit ist.
Im Jahre 1787 gab es dort 13 Häuser, 1846 schon 22 Häuser, in denen 139 Einwohner lebten. Weiden wurde zu Atschau eingepfarrt. Sommer gibt an, dass auch die Ortschaft Tohnau (Donín), auch Tohnauhof genannt, 1/4 Stunde vom Dorf weit, zu Weiden gehört. In dieser Ortschaft gibt es außer einem Meierhof, einer Ziegelei und Kalkbrennerei auch 7 Häuser.
Im Jahre 1850 wurde Weiden zu einer selbständigen Gemeinde, im Jahre 1869 wurde es gemeinsam mit Tohnau, Langenau und Prödlas zum Ortsteil von Männelsdorf. Anfangs des 20er Jahre unseres Jahrhunderts wurde wieder zur Gemeinde und zu ihm gehörte auch Dörfer Prödlas und Tohnau. Chytil sowie auch Eintragungen aus der Nachkriegszeiten geben die Einwohner- und Häuserzahlen für alle Ortsteile gemeinsam an, dafür stehen sie mit denen nicht im Einklang, die in dieser Publikation angeführt sind und bloß auf Weiden ohne Ortsteile angeben sind.
Nach den statistischen Tabellen aus dem Jahre 1863 gehörte zum Klösterler Dominion in Weiden fast eine Hälfte von Feldern - die anderen wurden unter 31 einheimische Landwirte verteilt. Nur 5 von denen hatten aber ihre Güter ein bisschen größer. Man baute dort Korn, Kartoffeln, Futterkraut sowie auch Erbsen und ein wenig Linsen an.
Die Adressbücher aus den Jahren 1914 - 1924 schreiben, dass Weiden in einer besonders romantischen Gegend mit gesundem Klima lag und wird daher oft von Touristen besucht. Im Dorf gab es jedoch keine Schule, Kinder gingen nach Redenitz.
Die Deutschen übertrugen Weiden in den Kreis Karlsbad, Berichte des staatlichen Amtes aus dem Jahre 1946 führen aber Weiden im Kreis Kaaden an.
Die deutsche Bevölkerung wurde in den Jahren 1945/46 aus ihrer angestammten Heimat vertrieben.
Bei dem Anlegen des Truppenübungsplatzes wurde Weiden wieder im Kreis Karlsbad angegeben. Zum 15. 6. 1953 erfolgte die Aussiedlung.
Gerichtsbezirk Kaaden
354 ha, 12 Häuser, 68 Einwohner, alle deutsch
Pfarre, Post und Schule Redenitz
Weiden lag in einer äußerst romantischer Gegend mit gesunder Luft 500 m über dem Meeresspiegel an einem kleinen Bach. Der Dorfplatz war mit Bäumen bepflanzt und es stand dort ein Kreuz. Hinter dem Dorf war eine kleine Kapelle. Der Besitz im Dorf hat oft die Eigentümer gewechselt. Einige Zeit gehörte dazu ein Meierhof und eine Ziegelhütte mit Ka
lkherstellung. Angebaut wurde Korn, Erbsen, Linsen, Kartoffel und Viehfutter. Es gab auch Hutweiden. Gehörte in ältesten Zeiten zur Herrschaft Neu-Schönburg; dann später nach Egerberg. Im Jahre 1572 hatte es 6 Ansässige mit 2 Huben und ein halbes Viertel Feld, wofür es 4 Schock 13 Groschen zinste. Im Jahre 1649 waren hier 3 Geschirrbauern, 3 Handscharbigen und 2 Häusler, 11 Landwirte. Schon in der 1. Tschechoslowakischen Republik war Weiden ein beliebter Touristenplatz.