Kojetitz
nach "Die Dörfer der Herrschaft Winteritz" von Dr. Viktor Karell
Eine dreiviertel Wegstunde nordwestlich von Winteritz liegt das Dorf Kojetitz. Der Ort war im 14. Jahrhundert der Mittelpunkt eines Gutes, das den Herren von Kojetin gehörte und hatte einen eigenen Pfarrer. Als im Jahr 1411 der Ritter Petrus von Kojetin ohne männliche Nachkommen starb, verlieh König Wenzel IV sein Gut, bestehend aus den Dörfern Kojetitz, Liesen, Kunitz und Rodbern an den Ritter Wlaschek von Kladno, Burggrafen von Kaaden, und den Ritter Stephan de Harnismeister (Lehentafel XV.277). Im Jahre 1415 war der Burggraf von Kaaden auch Herr des Gutes Winteritz. Seit dieser zeit blieb Kojetitz dauernd mit der Herrschaft Winteritz verbunden.
Schon 1352 hatte Kojetitz eine Kirche und einen Pfarrer, der damals so arm war, daß er von der zahlung des päpstlichen Zehents befreit war. Erst 1399 wurden drei Groschen Papst- Zehent erhoben. Nach 1560 wurde Kojetitz lutherisch. Um 1616 war Urban Panitz dort Pastor. Am 6. November wurde die Kirche durch den Kaadner Dechant wieder katholisch gemaacht. und der Radonitzer Pfarrei als Filiale zugewiesen.
Im Jahre 1747 wurde die Kojetitzer Kirche zum Hl. Bartholomäus ganz im Stile der Winteritzer St. Margarethen Kirche umgebaut, am 21. Jänner 1748 gweiht und 1812 renoviert. In Kojetitz besaß 1664 die Winteritzer herrschaft ein Gasthaus und eine Wiese "Im Radigauer Teich" . Eine einklassige Schule bestand schon 1729. In der Nähe von Kojetitz befand sich auch ein Sauerbrunn, der von den Ortsbewohnern als Trinkwasser benutzt wurde. Das Dorf zählte im Jahre 1877 in 49 Häusern 257 Einwohner, im Jahre 1930 50 Häuser mit 229 Einwohner.