Redenitz
1295 - 1957
(Radnice)
von Zdena Binterova,
Übersetzung Gerhard Stübiger
Redenitz lag am Dohnauer Bach, der manchmal auch Herrnbach, Forellenbach, Prödlas-Bach, Redenitzer Bach, Sosau-Bach, Sosauer Bach genannt wurde, denn er entsprang 0,6 km in nordnordöstlicher Richtung vom Liesen entfernt. Von Kaaden war Redenitz 6,5 km in südwestlicher Richtung entfernt und seine Seehöhe betrug 505 m. Der Kataster von Redenitz hat im Jahre 1930 361 ha gemessen. Es war der bedeutendste Ort des Liesengebirges, speziell des Teiles der Duppauer Berge, die von der Eger bis zum Linzbach führen. Der Gemeinde gehörte die Rokokokirche des Heiligen Jakob Vetší, die mit dem Pfarrhaus und einigen Häusern auf der Anhöhe über dem Dorf stand. Früher stand hier eine alte Kirche, die nach Anton Frind irgendwann in den Jahren 1261 - 1384 erbaut wurde und Filialkirche zum Pfarrhaus in Okenau war. Einen eigenen Pfarrer bekam diese Kirche erst im Jahre 1758. Graf Thun hat diese Kirche in den Jahren 1766 - 1767 ganz umbauen und im Jahre 1781 mit Decken-Fresken dekorieren lassen, die F. Maier ausgeführt hat. Von den künstlerischen Denkmälern gab es im Dorf noch in der Nähe der Post ein Sühnkreuz mit einem Schwertritz. Der Name ist von dem Namen Raden abgeleitet.
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Den Vertrag über den Bau des Klosters schloss Johann Christoph Kosch von Klösterle am 4.3.1766. Beendet wurde der Bau 1769. Die Baukosten beliefen sich auf 12.150 Gulden. Tischlerarbeiten wurden vom Meister Anton Fischer ausgeführt, die Steinmetzarbeiten vom Meister Adalbert Krunbass, die Malerarbeiten durch den Preßnitzer Maler Franz Mayer.
Zuvor wurde im Ort von 1759 bis 1764 eine neue Rathaupfarrei erbaut. Die Mauerarbeiten an diesem Gebäude führte Meister Keckstein aus.
In schriftlichen Urkunden wird Redenitz früh erwähnt - im Jahre 1295 ist hier Peregrinus de Rednicz angegeben. Im 14. Jahrhundert gehörte schon Redenitz nachweislich zur Herrschaft Egerberg, deren Besitzer wiederholt einen Priester in die Redenitzer Kirche einsetzten. Das Dorf wird auch im Eigentumsverzeichnis der Herrschaft aus den Jahren 1443 und 1460 angegeben.
Die Steuerrolle führt Redenitz im Jahre 1654 schon bei der Herrschaft Klösterle an, was hinsichtlich der Zeit nach der Schlacht am Weißen Berg begreiflich ist. Damals lebten dort 4 Bauern, 8 Häusler, wovon 1 einen Ausschank hatte, und 5 Untertanen bei der Gemeinde - einer davon war Schmied. Die Charakteristik der Gemeinde lautete: „Dieses Dorf von Gebäuden her nicht sehr gut, schlechte Kornfelder, Wiesen, die für den Bedarf ausreichen, die Ernährung gewährleistet die Holzförderung, das für Hüttenwerke geliefert wird, betrifft auch die Viehzucht." Daraus ist klar, was den hiesigen Einwohnern die Haupternährung gewährleistete.
Hochaltar der Kirche
Nach 133 Jahren gab es dort nach Schaller schon 35 Häuser und nach weiteren 59 Jahren sind nach Sommer drei Häuser dazugekommen und es lebten dort 205 Einwohner. Sommer führt bei Redenitz auch schon eine Mühle und ein Wirtshaus an.
Im Jahre 1850 ist Redenitz zur Gemeinde mit den Ortschaften Horkau, Heinersdorf und Westrum geworden. In ihre dreiklassige Schule gingen auch die Kinder aus Dohnau, Horkau, Heinersdorf, Klein-Spinnelsdorf, Westrum und Weiden. Die nächste Eisenbahnstation war in Seelau, 7,5 km entfernt, oder in Klösterle, wohin es etwa 9 km weit war.
Nach dem Adressbuch aus dem Jahre 1914 waren in Redenitz 7 größere Bauernhöfe, eine Mühle, eine Käserei, 2 Wirtshäuser, 2 Läden, eine Trafik, eine Raiffeisenbank und auch die nötigen Handwerker waren hier vertreten. Eine sog. Verkehrspost war hier im Betrieb. Der Wagen fuhr morgens um 8,15 Uhr nach Kaaden und kam um 13,00 Uhr zurück. Pro Person zahlte man 4 Kronen. Redenitz wurde zum 1. 1. 1920 an das Stromnetz angeschlossen.
Im Jahre 1930 lebten in Redenitz 8 Tschechen. Zur Aussiedlung von Redenitz kam es in Zusammenhang mit der Gründung des Truppenübungsplatzes zum 15. 5. 1954, nachdem die deutsche Bevölkerung schon ab 1945 aus ihrer angestammten Heimat vertrieben wurde.
Das Kloster des Heiligen Jakob des Größeren wurde 1957 mit dem Dorf abgerissen.