Rednitz
1546 - 1953
(Rednice)
von Zdena Binterova,
Übersetzung Gerhard Stübiger
Rednitz lag am nordöstlichen Hang des Burgstadlbergs im Nebental des Linzbachoberlaufes, auf einer Seehöhe von 655 m. Von Duppau war dieses Dorf 2,5 km südöstlich entfernt und sein Kataster hat 732 ha gemessen. Durch die Dorfmitte floss der Rednitzbach, der etwa 1 km in nordöstlicher Richtung vom Dorf in den Linzbach mündet. Vor dem Dorfplatz war an diesem Bach eine Wehr und der Bach hat auch mit einem abzweigenden Wassergraben den Dorfteich mit Wasser versorgt. Ein Stück weiter stand im Park die Kapelle der Heiligen Anna aus dem Jahre 1785. Das Dach war mit Schindeln gedeckt und im Turm waren 2 Glocken - die kleinere davon war die Sterbeglocke. Im Park vor der Kapelle stand ein Denkmal der Gefallenen des 1. Weltkriegs. Auf der anderen Seite des Teiches stand die Schule und die Gemeindeschmiede.
Der Anfang von Rednitz ist mit dem Prämonstratenser-Kloster in Tepel verbunden, das die deutschen Ansiedler aus der Umgebung von Nürnberg hierher berufen hatte. Die erste Nachricht über Rednitz wird aber meistens erst zum Jahre 1546 angeführt - Rednicze - und schon damals gehörte das Dorf zur Herrschaft Duppau. Im Jahre 1654 haben hier 21 Bauern, wovon einer nach der Steuerrolle „als Fuhrmann das Getreide hin und her fährt" und 4 Häusler gelebt.
Wovon einer Schindelmacher, ein zweiter Zimmerman war und ein dritter hatte außer der Wirtschaft auch ein Wirtshaus. Die Gebäude waren hier gut und die Einwohner haben außer Landwirtschaft und Viehzucht Holz von der Obrigkeit gekauft und Schindeln zum Verkauf gemacht, auch vom Garn haben sie sich ernährt.
Nach Sommer gab es in der Hälfte des 19. Jahrhunderts in Rednitz 61 Häuser mit 319 Einwohnern, ein Wirtshaus und 1/4 Stunde in nordnordöstlicher Richtung vom Dorf am Linzbach eine Mühle, später Kreuzermühle genannt.
Im Jahre 1850 ist Rednitz zur Gemeinde geworden. Es scheint, dass seit dem Dreißigjährigen Krieg bis zur Hälfte des 19. Jahrhunderts das Leben hier bescheiden und sehr ruhig verlief - darauf deuten alle Eintragungen und Erinnerungen der Augenzeugen hin. Nur der Wind hat hier öfters größere Schäden angerichtet.
Eine Schule war in Rednitz seit dem Jahre 1829, im Jahre 1932 wurde eine zweite Klasse geöffnet. Davor gingen die Kinder nach Duppau zur Schule. Eine Wasserleitung wurde im Jahre 1908 errichtet, nur zwei Höfe hatten ihre eigene Wasserleitung schon im 18. Jahrhundert, diese hat ihnen der damalige Besitzer der Herrschaft Lützow geschenkt. Es waren das Haus des Dorfrichters Nr. 18 und das sog. Donnershaus Nr. 20. Die Familie Donner, in der ganzen Umgebung bekannt, gehörte angeblich zu den Nachkommen der ersten Dorfbewohner. Einst wurde einer der Donners als Dorfrichter von Rednitz, Promuth und Dürmaul eingesetzt.
Ans Stromnetz wurde das Dorf im Jahre 1921 angeschlossen. Im Jahre 1927 wurde hier eine Dampfmolkerei eröffnet und die Gemeinde wurde ins Telefonnetz eingebunden.
Die Kirche in Rednitz, der Heiligen Anna geweiht und im Jahre 1785 erbaut, gehörte zum Pfarrsprengel Duppau, wo auch die Rednitzer ihre Toten begruben. Zu Duppau gehörte Rednitz auch mit der Post und der Eisenbahnstation.
In der 1. Republik lebten hier 26 Bauern mit Feldern bis zu 30 ha, 30 Wirtschaften hatten 5 - 12 ha und einige Häusler lebten als Lohnarbeiter. Man hatte hier 3 Wirtshäuser - eins davon mit Tanzsaal, 2 Fleischer, 2 Geschäfte mit Lebensmitteln und 7 Handwerker haben hier gearbeitet, die für den Lebensablauf der Gemeinde benötigt wurden.
Das gesellschaftliche Leben war auch ziemlich reich, außer der freiwilligen Feuerwehr, der in der Duppauer Gegend in allen größeren Gemeinden war, war in Rednitz auch ein Kulturverein, ein Gesangs- und Musikverein und 7 weitere Vereine. Es wurde hier auch ein Sportplatz errichtet, der sich an den Park bei der Kirche anschloss.
Die Aussiedlung von Rednitz im Zusammenhang mit der Gründung des Truppenübungsplatzes verlief in der 2. Etappe, zum 31. 8. 1953, nachdem die Vertreibung der deutschen Bevölkerung schon ab 1945 verlaufen war.