Dohnau - Städte und Dörfer im Kaadner Land (Ka)

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Dohnau
1460 - 1954
(Donin)
von Zdena Binterova,
Übersetzung von Gerhard Stübiger

Dohnau lag 5,4 km südwestlich von Kaaden, auf einer Seehöhe von 435 m. Durch Dohnau floss der Dohnauer Bach. Die erste Nachricht über dieses Dorf stand im Eigentumsverzeichnis der Herrschaft Egerberg, welches beim Verkauf dieses Eigentums im Jahre 1460 erstellt wurde: „castrum Egrberg cum villa... donjn". Auch im Jahre 1488 spricht man in der Eintragung über „donine" und im Jahre 1593 über „dem Schloss, Egerbergk genannt, samt der Meierhöfe... einem im Dorf lescze, zweitem im Dorf donie sogenannt".

Im 15. Jahrhundert wird im Dohnau ein Dorfrichter angeführt und das Adressbuch aus dem Jahre 1921 sagt über die Eintragung im Jahre 1572 aus, nach der in Dohnau 5 Ansässige lebten, die nicht nur übermäßig schwer fronen, sondern der Obrigkeit auch Eier, Hühner und Kücken liefern mussten.
dohnau_karte.jpg (41128 Byte)

Dohnau blieb bei der Herrschaft Egerberg bis zum Jahre 1623, als das nach dem Weißen Berg beschlagnahmte Eigentum des M. Stampachs der Christoph Simon Thun kaufte und es zur Herrschaft Klösterle anschloss, die er damals erwarb.

Es ist interessant, dass „Dona" im Jahre 1623 bei der Herrschaft Klösterle angegeben ist, aber die Steuerrolle im Jahre 1654 sagt darüber nichts aus. Es ist sogar möglich, dass der Dreißigjährige Krieg das Dorf so beschädigte, dass es einige Jahrzehnte dauerte, bis das Leben hierher wieder zurückkehrte. Erst Schauer im Jahre 1787 gibt bei der Herrschaft Klösterle auch Thonau, Dona, den Meierhof und Schafstall an. Da ist Sommer im Jahre 1846 etwas ausführlicher und etwa 1/4 Stunde vom Dorf Weiden entfernt, gibt er auch Tohnau an, auch Tohnauhof genannt, in welchem außer des herrschaftlichen Meierhofes, dem Ziegelwerk und dem Kalkofen auch 7 Häuser angegeben sind. Die Einwohnerzahl hat er nicht erwähnt, diese ist mit Weiden gemeinsam.
Im Jahre 1850 kam Dohnau zur Gemeinde Weiden, mit der es im Jahre 1869 zu Männelsdorf eingereiht wurde. In den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts sind Weiden mit Dohnau und Prödlas erneut selbständig geworden. Nach den Kaadener Adressbüchern aus den Jahren 1914 - 1924 gehörte Dohnau mit dem Pfarrsprengel, der Post und der Schule zu Redenitz und es gab hier noch den Hof der Familie Thun Salm aus Klösterle mit dem Jägerhaus.
Die deutsche Bevölkerung wurde ab Mai 1945 vertrieben und musste tschechischen Neuansiedlern weichen.
Im Gemeinde- und Ortschaftenverzeichnis, die im Zusammenhang mit der Gründung des Truppenübungsplatzes ausgesiedelt wurden, war Dohnau nicht angegeben. Vielleicht bedeutet das, dass hier in den Jahren 1953/54 niemand mehr lebte, es gab hier Niemanden mehr, der ausgesiedelt werden konnte.

Zusätzlicher Text:
Gerichtsbezirk Kaaden, gehörte zur politischen Gemeinde Weiden

8 Häuser, 48 Einwohner, alle deutsch

Das Dorf lag in 435 m Meereshöhe am Dohnaubach und hatte eine slawische Herkunft. Es hatte 1 Meierhof, 1 Schäferei und eine Ziegelhütte. Auch Kalk wurde hier gebrannt. Die Bewohner waren hauptsächlich in der Landwirtschaft beschäftigt. Dohnau besaß im Jahre 1470 einen Richter und stand 1854 unter der Herrschaft des Bohuslav Felix von Schwarzenberg. 1572 war es ein Dörflein mit 5 ansässigen Bauern mit insgesamt 4 ½ Hufen Feld. Die Bauern mussten schwer fronen und außer dem Zehent für die Obrigkeit pflügen, mähen, Wein anbinden, Hopfen pflücken, Briefe und Botschaften nach und von Männelsdorf besorgen, der Herrschaft Hühner und Eier abliefern. Über Jahrhunderte gehörte Dohnau der Herrschaft „Thun" in Klösterle an.

7 Landwirte, 1 Försterei

Einweihung: 3. Juli 2005


Lapidarium:
Fundstück: Eckstein von einem Haus
Einweihung: 3. Juli 2005


 
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